Margareth Lanzinger, Sandra Maß, Claudia Opitz-Belakhal (Hg.)

16.03.2017

Ökonomien

Die Finanzkrise, wachsende soziale Ungleichheit, prekäre Arbeitsverhältnisse und steigende Migrantenzahlen haben ‚die Ökonomie‘ gegenwärtig in den Vordergrund gesellschaftspolitischer Debatten gerückt. Die Beiträge dieses Heftes gehen von einem breiten Begriff des Ökonomischen aus und fragen nach der Interaktion von Geschlecht und anderen Differenzkategorien in Zusammenhang mit Vermögensarrangements, materieller Kultur, Krediten und Schulden in je spezifischen räumlichen, sozialen und politischen Kontexten. Ökonomisches Handeln von Frauen und Männern zeigt sich in den Einzelstudien aufs Engste mit anderen sozialen Beziehungen und gesellschaftlichen Logiken verknüpft, und zwar – entgegen den Narrativen von der Entbettung des Ökonomischen aus dem ‚Sozialen‘ – bis weit in das 20. Jahrhundert hinein. Zugleich wird sichtbar, wie kulturelle Phänomene auf Wirtschaftssektoren, auf die Geschlechterordnungen und die regulierenden Obrigkeiten gewirkt haben. Die Beiträge heben damit das Potenzial einer Verflechtungsgeschichte hervor, die zu einem umfassenderen Verständnis ökonomischer Prozesse beiträgt.
Single issue: L’Homme. Europäische Zeitschrift für feministische Geschichtswissenschaft 27, 1 (2016)
ISBN 978-3-8471-0582-4; ISSN: 1016-362X
166 Seiten